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Fisch-Ewer Catarina ALT 287 
Name: Catarina ALT 287
Schiffstyp: Fisch-Ewer
Rigg: Gaffelketsch
Werft: J. Brandt, Neuhof/Hamburg, Deutschland
Baujahr: 1889
Flagge: Deutschland
Heimathafen: Hamburg

technische Daten

Lüa: 18,10 m
Rumpflänge: 16,10 m
Breite: 4,68 m
Tiefgang: 2,60 m
Segelfläche: 126 m²
Schiffsrumpf: Holz
Maschine: Perkins Diesel, 86 PS

Schiffshistorie

  • einer der letzten erhaltenen Fisch-Ewer auf der Elbe, letzte Schiffe dieser Bauart wurden 1889 gebaut
  • 1889 auf Rechnung des von J. Rübke in Neuhof/Hamburg gebaut, die Fischerfamilie aus Hamburg/Altenwerder nutzte das Schiff bis 1950
  • 1950 Verkauf nach Bremerhaven, hier noch bis 1975 in der Fischerei beschäftigt
  • 1975 von neuem Eigner erworben, der das Schiff 1976-78 auf der J. Behrens Werft neu aufzimmerte
  • Schiff liegt heute im Museumshafen Oevelgönne und fährt auf der Elbe, sowie Nord- und Ostsee

Daten und Historie mit freundlicher Genehmigung von www.tallship-fan.de

  • Fisch-Ewer Catarina ALT 287 
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  • Fisch-Ewer Catarina ALT 287 
  • Fisch-Ewer Catarina ALT 287 
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Bemerkungen

Mit Fischer-Ewern betrieben zuerst die Blankeneser, dann die Finkenwerder und zuletzt noch die Altenwerder Fischer den Frischfischfang auf der Elbe und vor der Nordseeküste. Die letzten dieser hölzernen Ewer, die einer uralten Schiffsgattung angehören, wurden 1889 gebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg galten sie als ausgestorben; ein letztes Exemplar steht seit 1957 im Deutschen Museum im München. So überrascht es sehr, daß es Mitgliedern des Museumshafens Oevelgönne gelungen ist, doch noch ein Exemplar eines Fischer-Ewers in Norddeutschland zu entdecken und anzukaufen.

Gebaut wurde der Ewer auf Rechnung von Joh. Rübke, einem Altenwerder Fischer und blieb in der Familie bis Hans Rübke das Schiff 1950 nach Bremerhaven verkaufte. Bis 1975 war sie in der Fischerei tätig und wurde dann vom heutigen Eigner erworben. Gezeichnet vom harten Arbeitsleben wurde Catarina in den folgenden Jahren 1976-78, auf der J. Behrens Werft neu aufgezimmert.

Die Altenwerder Fischer betrieben vorwiegend Elbfischerei - im Gegensatz zu den Finkenwerdern, die meist auf See fischten. So hielten die Altenwerder Flußfischer auch lange noch an Schiffsformen fest, die in der Seefischerei bereits veraltet waren, ohne dabei blind gegen praktische Neuerungen zu sein. Vor diesem Hintergrund muß man die Durchmischung der Bauformen sehen, die sich in CATARINAs Rumpf widerspiegeln. Der Schiffskörper insgesamt, besonders das Vorschiff, entspricht noch dem Altenwerder Ewer. Das überhängende Deck dagegen ist von den Finkenwerder Kuttern entlehnt.

Auch hat man die früher typischen Seitenschwerter weggelassen und durch ein Mittelschwert ersetzt. Die Ewer und Kutter aus dieser Zeit wurden ausschließlich Eiche auf Eiche gebaut.

Die Takelung als anderthalbmastige Gaffelketsch ist ebenso einfach wie praktisch ausgelegt, was beim Fischen eine leichtere Handhabung der Segelfläche und eine bessere Segeltrimmung ermöglichte.

Bis zur Jahrhundertwende wurde mit der Baumkurre gefischt oder vor Anker liegend mit dem Hamen. Anfang des Jahrhunderts wurden Scherbretter und entsprechende Netze, sowie der Dieselmotor in der Fischerei eingeführt. Diese Maßnahmen führten zu einer Erhöhung der Fangkapazität und zur Verringerung der Besegelung, da nun windunabhängig mit dem "Wind aus dem Tank" gesegelt wurde. Transportiert wurde der Fisch in der Bünn. Das ist ein wasserdurchspültes Fischaufbewahrungsbehältnis in der Mitte des Schiffes. In diesem wurden die Fische nach dem Fang eingebracht und lebend zum Markt transportiert. Am Fischmarkt wurden sie dann "vom Schiff in den Korb" in Stiegen (25 Fische) verkauft. Diese Art des Lebendfischtransportes war notwendig, da es damals nicht die Möglichkeit der Eiskonservierung gab.


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