Ketschen |
Auch Ketch. Schon um die Mitte des 17. Jh. in England und Nordamerika für die Fischerei und die Küsten-Frachtschifffahrt entwickelter Anderthalbmaster mit Tragfähigkeiten bis zu 50 t.
Ein durch die besondere Mastanordnung gekennzeichneter Schiffstyp, die Ketschtakelung, bei der der größere Mast im Bereich der vorderen Schiffshälfte steht und der kleinere Mast, der Besan- oder Treibermast, ziemlich weit hinten, der aber noch vor dem Ruder des Schiffes angeordnet wird.
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Bei der Ketschtakelung unterscheidet man die ältere Gaffeltakelage mit einfacher Gaffel bzw. Gaffel mit Gaffeltoppsegel, der Gaffelketsch, von der etwa seit 1920 üblichen modernen Hochtakelung der Bermuda- bzw. Stagsegelketsch oder Spreizgaffelketsch.
In den englischen, skandinavischen und deutschen Gewässern fuhr die Ketsch noch während des gesamten 19. Jh. bis in die Zeit um etwa 1920, danach behauptete sich dieser Schiffstyp noch ein bis zwei Jahrzehnte mit einer ketschähnlichen Hilfsbesegelung. In Skandinavien bezeichnete man ketschgetakelte Anderthalbmaster auch als Galeasse. Der Ketsch ähnlich getakelt ist die Yawl, jedoch steht dort der noch etwas kleinere Mast weiter achtern hinter dem Ruderschaft.