Haikutter-Regatta 2024 |
Der Gaffelschoner Phoenix hat die diesjährige Haikutter-Regatta für sich entschieden und damit den traditionellen Start der Hanse Sail eingeläutet. Das 1936 gebaute Schiff ließ fünf Konkurrenten hinter sich und absolvierte die Regattastrecke in nur 72 Minuten.
Der Kurs hatte in diesem Jahr nur eine Länge von gut sechs Seemeilen, also gut elf Kilometer lang. Die Regattaleitung hatte ihn stark verkürzt, weil der Wind immer weiter nachgelassen hatte und schließlich ganz einschlief. "Alle Schiffe sollten die Chance haben, noch vor dem Abend und vor der drohenden Gewitterfront den Hafen zu erreichen", erzählt Herbert Böhm, der das Rennen an Bord des Begleitschiffes Belle Amie verfolgte.
Die Haikutter – sechs an der Zahl, darunter die Hanne Marie, Hansine, Ebba Aaen, Phoenix, Victor Jara und Nordwind – starteten ihren Törn vom dänischen Nysted nach Rostock am Mittwoch, einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Hanse Sail. Punkt 12 Uhr hoben sich die Anker, und die Segel wurden gesetzt. Es war mehr als ein Rennen; es war eine Reise durch die Zeit, zurück zu den Wurzeln der Seefahrt, in eine Ära, in der der Wind der einzige Motor war.
Die Warnow erreichten die Schiffe am frühen Abend, und selbst die Letzten wurden von den ersten Anzeichen des aufziehenden Sturms angetrieben, die Segel straff gespannt, die Herzen schneller schlagend. Auf der Hanne Marie und der Hansine hatten Mitsegler die einzigartige Gelegenheit, das Rennen hautnah zu erleben. Sie halfen, die schweren Segel zu hissen, und spürten das Kribbeln, wenn das Schiff in die nächste Welle eintauchte. „Alle haben kräftig mit angepackt“, erzählt Böhm, dessen Augen leuchten, wenn er von den Erlebnissen an Bord spricht. „Ich schätze, zwei Drittel von ihnen haben sich mit dem Gaffelrigg-Virus infiziert: Sie werden es wieder tun.“