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Der in den Niederlanden am weitesten verbreitete Watten-, Binnen- und Küstenfrachter, auch in Ostfriesland und Oldenburg gebaut, und in allen Flachwassergebieten der Nordsee in Gebrauch.

Auch ähnliche Typen wie Beurtschip, Mutte, Otter, Pleit, Poon und Skutsje werden oft als Tjalk bezeichnet. Abwandlungen sind Hecktjalk und Kufftjalk. Das Wort Tjalk taucht in Holland schon im 17. Jh. auf.

Tjalken sind 14 bis 25 m lang, sehr breit und niedrig, mit sehr geringem Tiefgang. Der Rumpf ist ganz auf Tragfähigkeit gebaut, mit einem kiellosen platten Boden, der fast bis an die Schiffsenden die volle Breite behält und annähernd ebenso breit ist wie der ganze Rumpf.


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  • Kufftjalk Engelina 
    Kufftjalk Engelina
  • Kufftjalk Jan Huygen 
    Kufftjalk Jan Huygen
  • Kufftjalk Neerlandia 
    Kufftjalk Neerlandia
  • Paviljoentjalk Erna 
    Paviljoentjalk Erna
  • Seetjalk Christian Müther 
    Seetjalk Christian Müther
  • Seetjalk De Albertha 
    Seetjalk De Albertha
  • Seetjalk Ebenhaezer 
    Seetjalk Ebenhaezer
  • Tjalk Janna 
    Tjalk Janna
  • Tjalk Verwisseling 
    Tjalk Verwisseling
  • Tjalk Vrouw Trijntje 
    Tjalk Vrouw Trijntje

Die Kimm ist in kleinem Bogen gerundet, die Seitenwände sind gerade und senkrecht über dem auffallend starken Bergholz eingezogen.

Der Bug ist sehr breit, sowohl unten als auch über dem Bergholz eingezogen und daher sehr rund. Der große Steven ist etwas gebogen und leicht fallend.

Auch das Heck ist breit und rund über dem Bergholz eingezogen und auch unter Wasser nicht spitz zulaufend, wie z.B. bei der Kuff und allen anderen tiefgehenden Schiffen, sondern löffelförmig gerundet; daher ist vor den geraden, leicht fallenden Achtersteven ein großes Totholz gesetzt.

Das Ruder hängt frei am Steven und hat einen bemalten oder geschnitzten Kopf.

Die Tjalk hat kurze, breite Seitenschwerter, meist zwei Luken und vielfach ein Deckshaus. Seegehende Tjalken haben einen deutlich stärkeren Sprung als Binnentjalken und können daher sehr tief bis zur Grenze ihrer Tragfähigkeit abgeladen werden, ohne ihre Seefähigkeit zu verlieren.

Die Besegelung ist ziemlich klein; nur wenige Tjalken haben einen kleinen Besanmast und heißen dann Besantjalk, in Groningen Zeetjalk, in Deutschland fälschlich oft Kufftjalk; meist wird aber nur ein umlegbarer Pfahlmast gefahren, der weit vorn auf etwa ein Drittel der Schiffslänge steht.

Das charakteristische Tjalksegel ist ein ziemlich niedriges Gaffelsegel mit sehr kurzer, gebogener, bei deutschen Tjalken auch gerader Gaffel und sehr langem Baum.

Gewöhnlich wird auch ein Gaffeltoppsegel gesetzt. Neben dem Steven liegt ein einholbarer Bugspriet.

An Vorsegeln gibt es Stagfock und Klüver; größere Fahrzeuge führen auch Breitfock und Jager, Binnentjalken häufig nur Stagfock und Gaffelsegel.

Ab 1880 wurden in Groningen und wenig später auch in Deutschland unter Beibehaltung der alten Formen, eiserne Tjalken in großer Zahl gebaut.

Auch nach dem zweiten Weltkrieg waren noch viele Tjalken, meist eisern und inzwischen mit einem Motor ausgerüstet in Fahrt. Viele endeten als Schuten und Leichter.


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