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Kutter |
Kleineres, meist einmastiges seetüchtiges Segelschiff englischen Ursprungs (to cut, schneiden; cutter, wellendurchschneidendes Schiff).
Der Schiffstyp wurde in England etwa Mitte des 18. Jh. entwickelt, etwa zu der Zeit, in der in Frankreich der Logger (Lougre) entstand. Chapman zeichnete 1768 einen Kutter der englischen Kriegsmarine. Das meist einmastige Fahrzeug fuhr ein großes Gaffel-Großsegel, dazu an einer Rah in Höhe der Gaffel ein großes Vierkantsegel, die Breitfock, und über diesen beiden Segeln an einer Maststenge zwei weitere Rahsegel.
An dem langen, fast waagerecht herausragenden einholbaren Klüverbaum wurde ein großes Dreieckschratsegel gefahren. Diese sicher schwierige und nur auf Kriegsschiffen mit größerer Besatzungszahl bedienbare Takelage wurde in den folgenden Zeiten vereinfacht. Nach und nach verschwanden die Quersegel, an dem verhältnismäßig hohen, durch eine Maststenge auf über 20 m verlängerten Mast wurde um 1900 nur noch das Gaffel-Großsegel und darüber ein größeres Viereck-Gaffeltoppsegel gefahren.
Am kürzeren Klüverbaum wurden 3 Schrat-Vorsegel eingeführt, die Fock, der Klüver und der Flieger.
Der im Vergleich zu anderen Segelschiffstypen kleintonnagige kurze Kutter hatte einen Kiel und einen verhältnismäßig großen Tiefgang, die Spantformen von geringer Völligkeit, einen geraden senkrechten Vorsteven und ein überhängendes Spiegelheck.
In der Kriegsmarine diente der Kutter wegen seiner guten See- und Segeleigenschaften zum Nachrichten- und Wachdienst besonders in Küstennähe.
Häufiger wurden Kutter auch als Kaper- und Seeräuberschiffe verwendet.
Nach Vereinfachung der Takelage wurde der Schiffstyp wegen seiner besonders großen und einfach zu bedienenden Segelfläche, der günstigen Segeleigenschaften infolge des großen Tiefganges und der widerstandsgünstigen Spantformen und nicht zuletzt durch die mit relativ kurzer Schiffslänge erreichten günstigen Manövriereigenschaften allgemein beliebt, zumal diese Vorzüge mit verhältnismäßig geringen Baukosten erzielbar waren.
So waren bald alle englischen Segel-Fischereischiffe, die Smaks, grundsätzlich kuttergetakelt. Bei den anderen Anliegern der Nord- und Ostsee wurden Fischerei-, Lotsen-, Zoll-, Fracht- und Sportkutter zum gebräuchlichsten Nutzfahrzeug. Auch während der Übergangszeit zum Dampf- und Motorenantrieb konnte dieser Schiffstyp an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Der Kutter wurde in gewisser Weise auch zu einem Vorläufer der Rennyachten.
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